Die Cerebralen Hintergründe von Remote Viewing und Kippeleffekt
Zu Beginn einer Session kommen wir aus dem Alltag, d. h. wir sind linksseitig kontrolliert. In der linken Gehirnhälfte befinden sich alle Programme der Reizverarbeitung, Einordnung und Entscheidung. Remote Viewer nennen das das Wachbewusstsein. Im Prinzip ist es der Großteil unserer Persönlichkeit mit allen abgelegten Erfahrungen, unserem Archiv des erworbenen Wissens, den dazu gehörenden Emotionen und einem speziellen Konzept, Situationen zu bewältigen.
Wenn wir bewusst denken, arbeitet das Wachbewusstsein auf Hochtouren. Es steuert uns durch den Alltag, verhindert, dass wir bei Rot über die Kreuzung gehen oder am Marktstand einfach ein Netz mit Orangen mitnehmen, ohne zu bezahlen. Das Wachbewusstsein herrscht, und das ist gut so. Es verhindert aber auch, dass Eindrücke der rechten Gehirnhälfte, eben der Intuition, der Anbindung an das kollektive Unterbewusste in unseren Wahrnehmungsbereich einfließen. An der Kreuzung, auf dem Markt oder sonst wo im täglichen Leben ist das völlig in Ordnung. Wer könnte es sich leisten, beim Autofahren plötzlich hellsichtig zu werden?
Nur in extremen Situationen dringt das Unterbewusstsein durch, etwa mit einer Warnung vor einem kommenden, gefährlichen Ereignis. Wer dann auf solche plötzlichen Impulse hört und mit dem Fuß vom Gas geht, weiß womöglich hinter der nächsten Kurve auch, warum das gut war.
Der uneingeschränkte Zugang zum Unterbewussten ist also der Schlüssel zum Hellsehen. Dafür müsste jedoch zunächst die Sperre des Wachbewusstseins überwunden werden. Im Alltag ist das nicht angeraten, wie wir uns klarmachen konnten. Aber in der sicheren Umgebung unserer Wohnung, vielleicht noch zusammen mit jemandem, der uns hilft und aufpasst, das wäre schon etwas anderes. Remote Viewing ist die genaueste Technik, dies zu erreichen. Mit der Stufe 1 bereiten wir unser Gehirn vor, die Schwelle zur „Matrix“ abzubauen.
Der professionelle Aufbau der Stufe 1
Am Anfang steht unsere Einwilligung, diesen Prozess durchzuführen. Die erklären wir, indem wir unseren Namen auf das Papier schreiben. Im Prinzip heißt das: „Achtung, jetzt geht es los, und ich bin dabei!“
Datum und Uhrzeit gehören dazu und sind wichtig, um die Länge der Session begrenzen zu können. Der Punkt PI ist der erste funktionale Baustein des Ablaufes. Persönliche Impression habe ich die amerikanische Abkürzung ins Deutsche übertragen. Hier können wir uns von den jeweiligen Eindrücken des Alltags befreien. Es ist praktisch eine Art Papierkorb für uns, um mit neutraler Einstellung in die Session gehen zu können.
Hier ein Beispiel für eine komplette Stufe 1 auf der ersten Seite, wie sie von Remote Viewern gemeinhin durchgeführt wird.
346789 | PI | M. Jelinski |
761847 | frisch, erholt | 25. 4. 09 |
230908 | Auto, Tower Bridge | 10 Uhr 05 |
A: Leicht gerade aufwärts, dann im Bogen rechts herum und gerade wieder herunter, im scharfen Bogen wieder rechts in leichtem Bogen ansteigend und wieder abfallend, dann scharfe Kurve, im Bogen hinunter, Knick weiter nach unten bis zum Knick wieder hoch, leicht gebogen Ansteigend, dann scharfer Knick und steil gerade herunter bis zum Ende.
Hart, fest, hoch, dynamisch, aber auch irgendwie tief
B: Künstlich, Struktur AI: sagt mir nix!
Ursprünglich war der Punkt PI gedacht, um persönliche Probleme (personal inclemencations) festzustellen, die eher körperlicher Natur waren und die Session behindern konnten: Kopfschmerzen, Müdigkeit oder auch nur Harndrang. Daraus lässt sich aber erheblich mehr machen. Man kann zum Beispiel abfragen, ob der Viewer eine Idee hat, was das Target sein könnte. Damit fängt man schon ganz früh mögliche AULs ab und kann sich die von vielen amerikanischen Viewern als notwendig beschriebene „Cool-Down-Phase“ sparen. Auch aus dem NLP-Bereich bekannte Befreiungen („Steck alles in eine Kiste, mach sie zu und kick sie ins Weltall!“) sind nicht mehr nötig. Wenn man die Themen oder Begriffe unter „PI” aufgeschrieben hat, die einen gerade beschäftigen, streicht man sie einfach durch; eine sehr wirkungsvolle Symbolik, die uns auch später begleiten wird.
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Der Kippeleffekt
Im folgenden Protokollablauf finden wir eine sehr charakteristische Mechanik durchgeführt, die uns optimal in einen Zustand bringt, in dem die linke Gehirnhälfte den Datentransfer aus der rechten Gehirnhälfte zulässt: den „Kippeleffekt“.
Es hat sich gezeigt, dass erst mit großer Erfahrung die Fähigkeit bei einem Menschen entsteht, sehr kurzfristig „nach rechts umzuschalten“. Bei allen gesunden Personen versucht das Wachbewusstsein seine Position als Herrscher im Kopf zu wahren bzw. immer wiederzugewinnen. Deshalb muss man aufpassen, wann der Strom der unterbewussten Daten abreißt, weil sich der „Bestimmer“ wieder einklinkt und versucht, Interpretationen aus seinem Erfahrungsschatz einzubringen.
Das Protokoll hat hier eine elegante Lösung zu bieten: Es gibt auch der linken Hemisphäre Raum, sich zu äußern. Natürlich nur an genau bezeichneter Stelle.
Untersuchen wir doch einmal die Stufe 1 auf diesen Kippeleffekt hin, der immer wieder zwischen den Hemisphären hin- und herschaltet. Mit der Nennung der Koordinaten wird die linke Hemisphäre angesprochen. Das Erkennen von Zahlen und das Aufschreiben ist eine Arbeit der urteilenden und entscheidenden Programme. Sie sind also damit beschäftig. Am Ende des Hinschreibens entsteht eine Lücke, die linke Hemisphäre wartet auf eine weitere Eingabe. Das ist die Chance für die rechte Hemisphäre, etwas Intuitives zu tun. In diesem Fall lassen wir sie einen unwillkürlichen Krakel fabrizieren. Im Laufe unserer Praxis werden wir feststellen, wie sehr dieser „dumme Krakel“ tatsächlich die Eigenschaften des Targets repräsentiert.
Nach diesem Krakel schaut der Viewer meist sehr erstaunt auf das Papier vor ihm, sagt oft sogar verständnislos: „Aha!“ Kein Zweifel, die linke Hemisphäre hat sich wieder eingeschaltet. Deshalb muss für sie eine Aufgabe gefunden werden.
Am Naheliegendsten ist nun die detaillierte Beschreibung der Kurvenbewegung. Bei dieser Beschäftigung kippt das Wachbewusstsein wieder kurz weg und schafft damit erneut Raum für Eindrücke der rechten Hemisphäre. Das nutzen wir sofort und „fühlen hinein“, entweder durch Antippen oder durch Nachfahren der Linie. Das Aufschreiben dieser Daten hält die linke Hemisphäre weiterhin in Schach, was aber durchaus bald aufgebraucht sein kann. Deshalb geben wir nun beiden Hemisphären die Chance, „Dampf abzulassen“ und sich auszugleichen. Diesen Abschnitt nennt man B-Aspekt. Das kann man sich leicht merken, B lassen wir für „Beurteilung“ stehen.
Die unterschwelligen Eindrücke dürfen hier schon einmal komplex bewertet werden: künstlich, natürlich oder sonst durch irgendeine Entscheidung für einen Begriff aus der Tabelle von Archetypen.
Als nächstes wäre jetzt wieder die Beschäftigung der linken Hemisphäre an der Reihe, um den Kippeleffekt fortzusetzen. Was tun, wie haben das Ideogramm doch schon abgearbeitet.
Lösung: wir teilen das Ideogramm auf, dann können wir den Prozess innerhalb eines Ablaufes des Stufe 1 mehrmals durchführen und verbessern so unseren Einstieg in die Hellseh-Zone, die man als paritätischen Zustand zwischen den Gehirnhälften beschreiben kann: während die linke beschäftigt ist, kann die rechte übermitteln.
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