Schlaf-Apnoe-Syndrom
Rund 10 % aller Schlafstörungen gehen auf das Konto des SAS. Viele Menschen wissen nicht einmal, dass sie darunter leiden. Männer sind davon weitaus häufiger betroffen als Frauen, ältere Menschen häufiger als jüngere. Das Kennzeichen von SAS ist oft starkes Schnarchen und vor allem ein Atemstillstand, der manchmal nur einen Augenblick dauert, aber auch bis zu zwei Minuten anhalten kann. Dies wiederholt sich 100-500mal pro Nacht.

Man unterscheidet zwei Arten von SAS: Bei der häufigeren obstruktiven Schlafapnoe wird der Atemstillstand dadurch ausgelöst, dass der Atemweg versperrt ist, zum Beispiel durch ein Absinken des Gaumensegels. Bei der selteneren zentralen Apnoe werden sie durch eine Fehlsteuerung im Hirn ausgelöst. Häufig mischen sich beide Formen. Je stärker und lauter geschnarcht wird, desto größer ist aber die Gefahr, von einer obstruktiven Apnoe betroffen zu sein.

Folgende Warnzeichen können auf SAS Hinweisen:
■ Starkes Schnarchen.
■ Häufige Atempausen während des Schlafs.
■ Plötzliches Erwachen, möglicherweise mit Herzrhythmusstörungen.
■ Dumpfe Kopfschmerzen am Morgen.
■ Übermäßige Tagesmüdigkeit.
■ Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen.
■ Depressive Verstimmungen.
■ Gesteigerte Reizbarkeit.
■ Abnahme der sexuellen Bedürfnisse.

SAS gehört unbedingt in ärztliche Behandlung, denn Folgeerkrankungen können Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen sein; sogar das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall steigt. Es gibt bei leichteren Formen aber auch kleine Hilfen, wie man das Schnarchen vermeiden oder zumindest einschränken kann; beispielsweise indem man nur auf der Seite oder auf dem Bauch schläft. In Rückenlage fallen die Weichteile im Rachen nämlich leicht zusammen, was zum Schnarchen führt. Damit Sie sich erst gar nicht auf den Rücken drehen, hier eine ebenso wirkungsvolle wie einfache Hilfe: Nähen Sie sich an Ihrem Schlafanzug auf den Rücken eine kleine Tasche, in die Sie einen kleinen Ball oder einen fest zusammengedrehten Wattebausch in einem Strumpfrest hineinstecken. Sobald Sie sich im Schlaf auf den Rücken legen wollen, wird Sie der „Knubbel” auf dem Rücken wieder zur Seite rollen lassen. Hilfreich sind außerdem: regelmäßiger Sport, das Vermeiden von Alkohol vor dem Schlafen sowie der Verzicht auf das Rauchen und die Reduzierung von Übergewicht.

Schlafmittel
Viele Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, verschlimmern ihr Leiden mit Schlafmitteln meistens. Chemische Schlafmittel bringen nur für kurze Zeit Hilfe. Schon nach etwa 14 Tagen hat sich der Körper an den Wirkstoff gewöhnt, und die Schlafprobleme kehren zurück. Hinzu kommt, dass viele Schlafmittel süchtig machen.
Die wichtigsten Arten von Schlafmitteln

■ Benzodiazepine
Schlafmittel dieser Gruppe werden meistens gegen Ein- und Durchschlafstörungen verordnet. Zu den Wirkstoffen gehören Diazepam, Oxazepam oder Chlordiazepoxid. Es handelt sich dabei um Tranquilizer, die beruhigend, angstlösend und entspannend wirken. Da diese Mittel im Körper zum Teil nur sehr langsam wieder abgebaut werden, wirken sie auch am folgenden Tag noch, was zu Benommenheit und zu Störungen der Konzentration und des Orientierungsvermögens führen kann (gefährlich für Autofahrer!). Wer in der Nacht oder am frühen Morgen trotzdem aufwacht, ist unter Umständen so benommen, dass er stürzt, was vor allem älteren Menschen oft passiert. Außerdem machen diese Mittel süchtig.

■ Non-Benzodiazepine
Sie wirken ähnlich wie die klassischen Benzodiazepine, haben aber weniger Nebenwirkungen und werden schneller wieder abgebaut. Wirkstoffe sind zum Beispiel Zaleplon, Zolpidem und Zopiclon. Aber auch diese Mittel können süchtig machen.

■ Antidepressiva
Sie fördern den Schlaf eher indirekt, indem sie stimmungsaufhellend und angstlösend wirken und dadurch das Einschlafen erleichtern. Wirkstoffe sind u. a. Aponal, Sinquan, Tolvin oder Tombran. Sie machen zwar nicht süchtig, können aber Herzrhythmusstörungen, Blutdruckveränderungen, Zittern, Schwitzen, Mundtrockenheit und Probleme beim Wasserlassen hervorrufen.

■ Neuroleptika
Neuroleptika werden primär eher bei psychischen Erkrankungen eingesetzt, sie wirken beruhigend und dämpfend. Die schlafanregende Wirkung ist eher ein Nebeneffekt. Auch hier gibt es Nebenwirkungen, zum Beispiel das Parkinson-Syndrom.

■ Antihistaminika
Eigentlich Mittel gegen Allergien. Sie verhindern die Wirksamkeit von Histaminen, die anregend wirken; sie machen also müde. Die meisten gehören zu den frei verkäuflichen Medikamenten, die nicht süchtig machen, aber Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Verstopfung und unter Umständen auch Verwirrtheit und Koordinationsstörungen hervorrufen.

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